Einsatz 38/40/41/46 Waldbrand - Katastrophenfall
Die Einsatzstelle „Heinrichstein“!
Tag 1
21.4.2019
Alarm um 15:38 Uhr für die Feuerwehren Bad Lobenstein, Ebersdorf und Umgebung.
Um 16:01 Uhr Nachforderung mehrerer Feuerwehren sowie Tank löschfahrzeuge aus Wurzbach und Schleiz.
Später Nachalarmierung First Responder aus Wurzbach zusätzlichen Materialien aus dem Gerätewagen Atem/Strahlenschutz sowie Verfügbares Personal aus dem Gerätehaus.
Brandfläche am 21.3. 2019 ca. 2 – 3 ha Wald an einem Steilhang (später Abschnitt 0)
Eingesetzte Fahrzeuge fahren vom „Grünen Esel“ im Pendelverkehr ohne Pause Wasser an die Einsatzstelle.
Personal bei direkter Brandbekämpfung am Steilhang .
Gefährlich hierbei immer abrollende Steine in Richtung Abgeseilte Einsatzkräfte, durchgebrannte alte Bäume .
Eintreffen des Polizei Hubschraubers am Sonntagabend zum Wasserabwurf auf Brandstelle.
Nach Einsatz Hubschrauber abermals Trupps aus Wurzbach und Bad Lobenstein zur Abseilung am Steilhang zur Brandbekämpfung.
Diese Maßnahmen waren auch bei Dunkelheit erfolgreich aber wurden nur an diesen Abend durchgeführt da hier das Gefahrenpotential noch sehr viel höher als ohnehin schon war.
Am späten Abend Abzug vieler Kräfte. Feuer konnte sich nicht weiter ausbreiten. Gegen 23.30 Uhr waren hier die Kräfte aus Wurzbach wieder zu Hause.
Ebenso an diesen Tag fand für die Vereinsmitglieder, Jugendfeuerwehr und restlichen Kameraden das Osterfeuer im Gerätehaus Wurzbach statt.
Tag 2
22.4.2019
08:00 Uhr Einsatzkräfte der Feuerwehr Wurzbach fahren zur Einsatzstelle um Material und Ausrüstung vom Vortag abzuholen.
Die Einsatzstelle lag genau im Verlauf der Sonneneinstrahlung . Jeden morgen erhitzten die Steilhänge. Durch das Tal durch dem die Saale fließt entwickeln dort starke Winde die , die Hänge hinaufzogen.
09:15 Uhr Alarmierung der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Gera .
Ihre Aufgabe war es sich weit abzuseilen um Glutnester zu bekämpfen.
09:30 Uhr Durch anstieg der Temperaturen gemischt mit Wind entfachten sich neue Brände. (Abschnitt 0)
09:36 Uhr Erneute Alarmierung etlicher Feuerwehren.
Darunter Wurzbach, Blankenstein, Gefell, SanZug Neustadt an der Orla
Wieder mehrere Trupps abgeseilt zur Brandbekämpfung am Steilhang.
14:08 Uhr Feuer unter Kontrolle!
14.24 Uhr Erneuter Brandausbruch an der linken Flanke.
17:00 Uhr Alarmierung zusätzliches Tanklöschfahrzeug aus Tanna.
18:49 Uhr Brand wieder unter Kontrolle.
19.00 Uhr Material bleibt liegen. Am nächsten Tag wird Brandbekämpfung weitergeführt.
20:38 Uhr Abzug der Tanklöschfahrzeuge.
Feuerwehren Neundorf, Birkenhügel, Schlegel übernehmen Brandwache und können bei Bedarf reagieren.
Tag 3
23.4.2019
Gegen 10:30 Uhr entfachen wieder thermische Winde und aufsteigende Temperaturen ein Feuer an der linken Flanke. Das Feuer breite sich schnell aus sodass sich am Ende des Tages der Einsatzort auf ca. 13 ha erhöhte .
10:35 Uhr
Erneute Alarmierung der Feuerwehren Bad Lobenstein ( Teils schon vor Ort) , Wurzbach, Gefell, Helmsgrün, Ebersdorf, Schönbrunn, Schleiz, Blankenstein, Unterlemnitz, Oberlemnitz, Saaldorf
Wieder werden alle Tanklöschfahrzeuge bis in den späten Nachmittag im Pendelverkehr Wasser an die Einsatzstelle fahren um die Trupps am Hang mit Löschwasser zu versorgen. Gefördert wurde Wasser für die Tanklöschfahrzeuge aus dem Teich beim „Grünen Esel“ .
In den Mittagsstunden wurden die Feuerwehren Tanna, Remptendorf, Saalburg nachalarmiert.
12:29 Uhr
Feuer breitet sich auf linken Flanke immer weiter aus.
13:00 Uhr
weitere Kräfte aus Triptis, Hirschberg und Bayern (Lichtenberg,Töpen, Hirschberg, Oberkotzau, Förmitz, Förbau, Kautendorf) werden angefordert.
15:00 Uhr
weitere Kräfte aus Wurzbach und Ossla fahren an die Einsatzstelle Heinrichstein.
15:35 Uhr
landrat löst Katastrophenfall aus. Stab wird im Landratsamt Schleiz aufgestellt.
Am Nachmittag trifft auch das THW Gera ein. Sie bauen eine Lichtsrecke auf. Sie werden in den folgenden Tagen durch THW Apolda und Rudolstadt unterstützt.
In den Nachmittagsstunden des 3 Tages konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Durch DRK wird Verpflegung gestellt. Johanniter aus Neustadt an der Orla stellen seit Nachmittag des 22.4. Medizinische Absicherung . Am 21. und 22. erfolgte dies durch die First Responder der Feuerwehr Wurzbach.
Weiterhin wurde am Nachmittag eine Langewegestrecke durch den 3 Brandabschnitt von der Saale bis an den Obersten Punkt der Einsatzstelle aufgebaut. Sie versorgten die Tanklöschfahrzeuge aus Bad Lobensteiner und Eberdorf mit Löschwasser was diese jeweils wieder in die Brandabschnitte 0,1,2 Pumpte. Nach beendigung des Pendelverkehrs wurde das Tanklöschfahrzeug aus Wurzbach ebnfalls am Bad Lobensteiner TLF stationiert wo es bis den nächsten Tag im Einsatz war.
Die Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehr Triptis und bayern leistenten eine Mammut Aufgabe. Pumpen mussten Hunderte Meter durch den Wald getragen werden ebenso wurden ca 4 Kilometer Schlauchleitung verlegt.
Am Abend ab 21:00 Uhr werden die Feuerwehren zur Nächtlichen Brandwache gerufen darunter Liebschütz-Liebengrün, Dragensdorf, Burkersdorf, Tegau.
Nie waren Nachts so viele Einsatzkräfte gebunden.
Kräfte der Nacht vom 23.4. auf den 24.4. waren wie oben bereits erwähnt die Brandwache weiterhin die Kräfte aus Bayern und Triptis desweiteren Bad Lobenstein, Ebersdorf, Wurzbach und Ossla.
Tag 4
24.4.2019
05:30 Uhr
Kommandowagen aus Wurzbach fährt mit Einsatzkräften an die Einsatzstelle zur Ablösung eingesetzter Abschnittsleiter. Nach Lagebesprechung mit Rundgang übernahmen um sie 07:00 Uhr die Abschnitte „Wasserversorgung“ sowie „Brandabschnitte“ 1 und 2.
Maschinnisten für das TLF 3000 aus Wurzbach wurden gegen 07:30 Uhr durch weitere aus Wurzbach abgelöst.
06:30 Uhr
Feuerwehren Pillingsdorf, Remptendorf, Harra werden gerufen. Sie wurden zur Brandbekämpfung der jeweiligen Abschnitte eingesetzt.
Vormittag des 24.4.2019
Gespräche mit Bundeswehr über Hubschraubereinsatz einer CH53 welche an diesen Tag aber nicht mehr flog.
08:45 Uhr
Erneut Brand im Abschnitt 0 ( dieser Abschnitt war der Teil wo es am Sonntag und Montag brannten.
Dienstag Vormittag breitete sich das Feuer Schlagartig an der linken Flanke aus und verdoppelte die Größe der Einsatzstelle. ( Später Abschnitte 1,2,3,)
Im Abschnitt 0 kamen an diesen Mittwoch (24.4.) wieder die Feuerwehren Bad Lobenstein und die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Gera zum Einsatz. Um Brandstellen zu löschen.
Am Nachmittag wurden die Höhenretter in den Abschnitt 1 verlegt um dort Glutnester zu löschen. Hier waren im gesamten Tagesverkauf die Feuerwehr Harra ebenso abgeseilt sowie die Feuerwehr Remptendorf im Abschnitt 2.
Am Abend des vierten Tages wurde Feuerwehr Wurzbach herausgelöst. Viele Brandstellen wurden von den Feuerwehren an diesen Tag gefunden und abgelöscht. Das Tanklöschfahrzeug 3000 aus Wurzbach war bis zum Abend des 24.4. den 4 Tag im Einsatz und seit 1 ½ Tage durchgängig am Heinrichstein.
Die Feuerwehren aus Bayern sowie Triptis tauschten immer wieder ihre Einsatzkräfte durch und hielten ihren Posten zur Wasserförderung bis Freitag dem 26.4.19.
Tag 5
25.4.2019
Am morgen des 25.4. startete die CH 53 der Bundeswehr ihren Einsatz. Sie flog bis in den Abend immer wieder die Einsatzstelle an und warf bei jedem Wurf 5000 l Wasser ab.
Tag 6
26.4.2019
Nach Intensiven Erkundung und Lagebesprechungen durch die Nachtschicht wo es kein Vorkommnisse mehr gab traf man am Freitagmittag die Entscheidung zum Abbau. Kräfte aus Wurzbach und Orteilen sowie zahlreicher anderer Feuerwehren zogen ein letztes mal los um mit anzupacken und aufzuräumen.
Aus dem Führungskraftwagen der Feuerwehr Gefell der seit Dienstag dauerhaft im Einsatz war und mit seiner Besatzung sehr starke Arbeit leistete gab es gegen 15:00 Uhr durch den Einsatzleiter aus Bad Lobenstein die Meldung:
FEUER AUS!
Ein Unbeschreiblicher Moment an der Einsatzstelle aber auch bei Hunderten Kameraden die daran beteiligt waren . Eine Last die den meisten von der Schulter sprang. Freuden Tränen waren an diesen Tag bei so manch einem Feuerwehrmann anzumerken hatten sie doch alle Zusammen gekämpft.
Was es in diesen Tagen für dramatische Augenblicke, Erschöpfte Kameraden oder Gesichter gab wollen wir nicht erzählen, ebenso so wenig wie viel Zusammenhalt dieser Einsatz unter den Feuerwehren auslöste. Die 1041 eingesetzten Einsatzkräfte werden es jedoch nie vergessen. Alle Kameraden und Kameradinne passten auf sich auf, halfen sich gegenseitig , Lachten und Kämpften Gemeinsam Hand in Hand.
In der Nacht vom 26. auf den 27. 4. stellte die Feuerwehren Liebschütz-Liebengrün und Wurzbach die letzte Brandwache. Durch die Feuerwehren Ebersdorf und Bad Lobenstein erfolgten noch Tagelang Kontrollen des Gebietes.
Für die Feuerwehren Bad Lobenstein und Ebersdorf liegen die Anstrengendsten Tage hinter sich. Diese beiden Feuerwehren waren so gut wie Pausenlos vor Ort und das Tag für Tag.
Tag 7
28.4.2019
Immer wieder im Tagesverlauf wurden Erkundungen im Brandgebiet unternommen.
Am 28.7.2019 wurde der Einsatz offiziell beendet!
Die Feuerwehr Wurzbach war seit dem Karfreitag (20.4.19) jeden Tag oft mehrmals im Einsatz.
20.4.2019 Balkonbrand zusammen mit den Feuerwehren Ossla, Titschendorf, Heberndorf, Lehesten und Bad Lobenstein
21 4.19 – Jugendfeuerwehr Veranstaltung im Stadtpark zusätzlich ein First Responder zur Absicherung dabei.
(bei etwa 300 Gästen mit zahlreichen Kindern, einem Bachlauf durch den Park und vielen weiteren Gefahrenstellen vollzog man diese Absicherung)
22.4.2019 - Brand Heinrichstein
22.4.2019 – Durchführung Jugendfeuerwehrveranstaltung „Osterfeuer“ / Absicherung Fackelumzug + Osterfeuer
23. und 24.4.2019 Dauerhaft Brand Heinrichstein
24.4.2019 – Absicherung Landung Rettungshubschrauber im Stadtgebiet Wurzbach
25.4.2019 – First Responder Einsatzkräfte
25.4.2019 – technische Hilfeleistung, Tragehilfe für Rettungsdienst
26.4.2019 – Absicherung Landung Rettungshubschrauber in Grumbach
26. - 27.4.2019 – Rückbau Brandstelle Heinrichstein + Brandwache mit Feuerwehr Liebschütz-Liebengrün bis Nächsten Tag.