Chronik
Es ist erstaunlich, dass das Feuerlöschwesen in unserem Städtchen im Gegensatz zu anderen Gemeinden der Umgebung erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts feste Formen annahm, denn gerade Wurzbach hatte infolge seiner Lage und Bauweise im Laufe seiner Geschichte unter zahlreichen Großfeuern zu leiden, wobei ganze Ortsteile abbrannten. Ein Ortsstatut regelte als Gründungstag den Monat Mai 1886, legte für die Oberaufsicht den Gemeinderat fest und stellte die Pflichtfeuerwehr unter das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr. Am 28.März 1888 kaufte die Gemeinde eine neue Spritze für 1275 Mark. Ihre erste Bewährungsprobe bestand sie bei einem Schadenfeuer im Hause des Böttchermeisters Heinrich Voigt. Wie diese Spritze aussah und wie schlagkräftig sie war, konnte man anlässlich der 700 Jahrfeier 1950 nochmals bei durchgeführten Schauübungen bewundern. Doch bei den ersten Geräten blieb es nicht, so wurde zum Beispiel eine Steigleiter beschafft, deren Aufstellung wesentlich zeitraubender und gefährlicher war, als die Besteigung.
Seit dieser Zeit führte die Entwicklung der Feuerwehr, zu der sich alle Mitglieder schriftlich verpflichtet hatten, stetig bergauf. Dr. Bodenhausen, der Wurzbach bald verließ, wurde von Sattlermeister August Greiner abgelöst. Unter dessen Leitung verbesserte sich die Arbeit des Löschwesens immer mehr. 1907 entstanden 32 Hydranten, die beim Bau der Hochdruckwasserleitung mit eingeplant worden waren. Beim Brand im Anwesen des Schneiders Stenzel holte sich die neue Einrichtung die Anerkennung der Wurzbacher Bürger. Auch wurde die Anschaffung eines Schlauchwagens beschlossen, welcher 1914 bei der Vereinigte Feuerwehrgerätefabrik G. & H. in Ulm unter der Katalognummer 33458 bestellt wurde.Auch eine Musikkapelle kam im Jahr 1910 noch hinzu. Sie stand unter der Leitung des ehemals bekannten Musikdirektor Cl. Zeumer.
Im Jahre 1911 fand das 25 jährige Gründungsjubiläum statt, bei dem eine Schauübung gezeigt wurde und die Feuerwehrkapelle spielte. Für diesen Auftritt erhielt die Kapelle für die damalige Zeit beachtliche Summe von 100,00 Mark.Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 wurden 30 Mitglieder der Feuerwehr zur Front einberufen. Die Angehörigen der gefallenen Kameraden bekamen aus der Kasse der Wehr 25. Mark und Heimkehrer erhielten 5 Mark. Nun legte auch August Greiner nach 30jähriger Dienstzeit seine Funktion nieder. Ihm folgte Richard Bauersachs und später Joh Bergmann. Im selben Jahre übernahm Ernst Hertwig die Arbeit des Bezirksbrandmeisters. Inzwischen waren auch die langjährigen Mitglieder H.Wolfram, Carl Frotscher, Ernst Krauß und Franz Neumeister gestorben. Nach dem Tode Hertwigs übertrug man dessen Stelle dem Schuhmachermeister Karl Fiedler. Auch Arthur Bergmann und Hermann Müller leiteten eine Zeitlang die Geschicke der Wurzbacher Wehr. Nachdem Ortsbrandmeister Hermann Müller 1941 seine Einberufung erhalten hatte, leitete der Kommandostellenleiter Willi Hertwig die Freiwillige Feuerwehr. Die einzelnen Abteilungen mussten während des Krieges durch Alte Kameraden und Jugendliche aufgefüllt werden. Auch eine große Anzahl von Mädels gehörte der Organisation an. Dabei ergaben sich große Schwierigkeiten, da die Teilnehmer entweder zu alt waren oder noch keinerlei Kenntnisse und Erfahrungen besaßen. Trotzdem wurden zahlreiche Einsätze in ansprechender Weise absolviert. Mit großer Mühe und Anstrengung hielt man die Löschkraft aufrecht, wobei die 1941 erworbene Motorspritze entscheidend mithalf. Am 5.11.1943 konnte sie bei einem Brand in Heberndorf erstmalig erfolgreiche Dienste leisten.
Seit 1946, dem Jahr des 60jährigen Bestehens, das mit einer Großübung gefeiert wurde, konnten die Löschgeräte qualitativ und quantitativ verbessert werden. Die bedeutungsvollste Bereicherung folgte 1950 durch die Zuweisung eines Löschfahrzeuges vom Typ Steyr. Damit fand ein langjähriger Kampf seinen Abschluss und der Wunsch vieler Feuerwehrmänner seine Erfüllung. Gleichzeitig konnte die zweite Kraftspritze in Empfang genommen werden.
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Im Jahr 1953 erfolgte dann der Umbau des Spritzenhauses an der Sormitz. In unmittelbarer Nähe legte man außerdem eine frostsichere Saugstelle an, deren Bedeutung und Vorteile für die Steigerung der Löschkraft bei der Bekämpfung des Schadenfeuers im Anwesen der Bäckerei Jahn und Franz Hänel zutage traten. Im Gerätehaus an der Sormitz standen außer dem Löschfahrzeug mit den beiden Kraftspritzen TS 8 ein Hydrantenwagen und ein Schlauchwagen; außerdem enthielt es umfangreiches Schlauchmaterial. Die mechanische Leiter, eine Handdruckspritze und ein weiterer Schlauchwagen warteten im zweiten Gerätehaus an der Kirche auf ihren Einsatz.
Auch in anderen Ortsteilen standen zahlreiche Feuerwehrschläuche zur Verfügung. Neben anderen Einwohnern betätigte sich früher in der Alarmierung der Bevölkerung besonders der noch vielen alten Wurzbachern bekannte Nachtwächter Hermann Preuß, der mit seinem Feuerhorn die Menschen zu Hilfe rief. Es dauerte dann immer noch eine geraume Zeit, bis der Ruf in alle Ohren gedrungen war. Seit 1953 ruft eine Sirene, die auf dem Rathaus angebracht ist, die Männer zur Spritze. Das Löschfahrzeug verkürzte die Zeit zur Brandstelle, und in wenigen Minuten konnte dann Wasser und andere Löschmittel dem gierigen Feuer entgegengeschleudert werden. Auch im Jahr 1954 gab es für die Feuerwehr Wurzbach viele Bewährungsproben. Bei zahlreichen Einsätzen, wie zum Beispiel beim Gebäudebrand im Radiogehäusebau verbesserte sich die Zeit von der Alarmierung zum Ausrücken der Wehr enorm. Bei einer Nachtübung an der Zittermühle ertönte die Sirene um 20.00 Uhr. Bereits 20.02 Uhr rückte die Wehr mit dem LF8 aus und schon 20.06 Uhr meldete das erste Rohr Wasser.
Am 13.4.1955 wurde Wurzbach zur Stützpunktfeuerwehr ernannt. Der Leiter des Zentralkommandos war Willi Greiner, Ausbildung und Einsatz standen unter Hans Kästner, Karl Schmerbach übernahm den vorbeugenden Brandschutz und Obersanitäter war Eduard Chalupsky.
Die Leitung des Ortskommandos unterstand Willi Hertwig, Stellvertreter Franz Dittmar, Vorbeugender Brandschutz Kurt Stölzel und Ortssanitäter Rudolf Schrepel. Da es nun schon seit einiger Zeit die Kapelle der Wehr nicht mehr gab, denn der Tod hatte alle Mitglieder bis auf 4 Kameraden aus der Mitte gerissen, fanden am 19.5.1956 die ersten Gespräche zur Gründung einer Blaskapelle aus den Reihen der Wehr statt. Die Instrumente stellte der Rat der Stadt Wurzbach zur Verfügung. Folgende Kameraden erklärten sich bereit: Eduard Chalupsky, Kurt Preuß, Kurt Schade, Heini Neumeister, Walter Bohn, Erich Erdmann, Walter Hönig, Karl Unglaub, Arno Neumann, Christian König, Rudolf Schrepel, Helfried Fiedler und Ernst Kästner. Die Leitung der Wehr änderte sich 1964 abermals, Willi Hertwig wurde wiederholt zum Wehrleiter benannt und sein Stellvertreter wurde Erich Erdmann. Auch die Gründung einer Frauengruppe wurde 1965 beschlossen. Die Leiterin der 12 Kameradinnen wurde Elise Diebel. Am 12.10.1965 trat Willi Hertwig endgültig als Wehrleiter zurück. Die Geschicke der Wehr übernimmt Erich Erdmann, sein Stellvertreter wird Kurt Preuß.
Im Jahre 1966 entschloss man sich zum Bau eines neuen Gerätehauses, denn das vorhandene Spritzenhaus platzte förmlich aus den Nähten. Der Neubau wurde auf ca. 91.000 Mark festgesetzt. Der ehemalige Baubetrieb PGH Frankenwald war aber nur in der Lage 55.000 Mark zu erbringen, das bedeutete für die Wehr, die fehlenden ca. 40.000 Mark in Eigenleistung zu erwirtschaften. Am 21.7.1966 erfolgten dann die ersten Schachtarbeiten für das neue Gerätehaus am Wurzbächle.
Bei einem Fahrzeugappell 1966 wurde das Löschfahrzeug stillgelegt, jedoch konnte man es in der Ortslage noch einsetzen.
1967 erhielt die Wehr ein neues Löschfahrzeug vom Typ Robur. Der Bau des Gerätehauses ging zügig voran. Im November 1967 wurde der Platz rundherum neu planiert und geschottert. Im Frühjahr 1968 war es dann so weit, das neue Gerätehaus ist feierlich eingeweiht worden. Nach dem Tode von Erich Erdmann, welcher für alle unfassbar war, leitete Rudolf Erdmann ab dem 16.11.1983 die Geschicke der Wurzbacher Feuerwehr. Sein Stellvertreter wurde Jürgen Erdmann. Ein neues Löschfahrzeug vom Typ Robur wurde am 24.5 1984 der Wurzbacher Wehr zugeführt. Der alte LO ging an die Liebschützer Feuerwehr. Nach dem Fall der Mauer und der Einheit Deutschlands am 9. November 1989 wurden erste Kontakte mit westdeutschen Feuerwehren aufgenommen. Bereits am 24.11.1989 gab es erste Gespräche mit der Freiwilligen Feuerwehr Nordhalben und es wurde eine Partnerschaft geknüpft.
Alle Kameradinnen und Kameraden wurden gemeinsam mit ihren Ehepartnern und Kindern am 17.12.1989 nach Nordhalben eingeladen, um die erste deutsch-deutsche Weihnacht zu feiern. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht und einige Kameraden besuchten einen 1. Hilfe Lehrgang in Nordhalben. 1990 wurde durch die Freiwillige Feuerwehr der Verein neu gegründet und ins Register des Kreisgerichtes Lobenstein eingetragen. Rudolf Erdmann übergab den Wehrleiter an Jürgen Erdmann, dessen Stellvertreter wurde Andreas Noack. Rudolf Erdmann wurde als erster Vorstand gewählt, gab den Vorstand 1992 aber an den Kameraden Klaus Raudszus ab.
1992 wurde durch den Landkreis der Feuerwehr Wurzbach ein Hilfsrüstwagen auf Fahrgestell Robur mit hydraulischen Rettungsgeräten zugeführt und Ende 1994 wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 auf Fahrgestell Mercedes durch die Stadtverwaltung beschafft und der Wehr zur Verfügung gestellt. Der Hilfsrüstwagen wird durch den Landkreis 1996 durch einen Rüstwagen 1 auf Fahrgestell MAN ersetzt.
1997 wird ein Gerätewagen Atemschutz und Strahlenschutz in Dienst gestellt. Auf Initiative des Feuerwehrvereins konnte der seit 1992 im Bestand der Wehr befindliche Barkas B 1000 1998 durch einen VW-Bus ersetzt werden. Diese Fahrzeuge bieten die technische Grundlage die schnelle Hilfeleistung bei Bränden und Unfällen für alle Bürger rund um die Uhr zu gewährleisten. Durch die Fahrzeugbeschaffungen platzte wiederum das Feuerwehrgerätehaus am Neumarkt förmlich aus den Nähten. In den 2 Fahrzeugstellplätzen standen inzwischen 3 Fahrzeuge und der Rüstwagen 1 wurde in einer Garage der Kondiback GmbH untergestellt. Nachdem hier die Zufahrt geändert wurde, musste nach einer neuen Unterkunft für Mannschaft und Gerät gesucht werden. Diese fand man im ehemaligen Verwaltungs- und Werkstattgebäude des Möbelwerkes, welches von der Stadt erworben wurde.
1997 fand der Umzug in die Leutenberger Straße statt. Bei den Neuwahlen im Januar 1997 wurde Andreas Noack als neuer Ortsbrandmeister gewählt. Ihm standen Karol Plewnia, Bernd Fiedler und Sylvester Plewnia als Stellvertreter zur Seite. Jürgen Erdmann, damals noch Wehrleiter, rief kurz nach der Wende auch eine Jugendfeuerwehr ins Leben, die später und noch heute von Zygfried Plewnia geleitet wurde. Diese Jugendarbeit trägt heute noch Früchte. Denn fast der komplette Nachwuchs für die Einsatzabteilung rückte aus dessen Reihen nach. In der Jugendfeuerwehr werden die Kinder und Jugendlichen, auch Mädchen, mit der Arbeit der Feuerwehr vertraut gemacht. Dabei erwerben sie Grundkenntnisse um später in die Einsatzabteilung aufgenommen zu werden.
Die Wurzbacher Feuerwehr ist durch den Feuerwehrkampfsport weit über die Grenzen des damaligen Kreises Lobenstein bekannt geworden. Da in diesem Kreis die Wurzbacher Kameraden ständig vordere Plätze belegten, stellte man auch die komplette Kreisauswahl, die in den achtziger Jahren noch von Erich Erdmann trainiert wurde. Nach dessen unerwarteten und schmerzlichen Tot übernahmen Rudolf und Jürgen Erdmann dessen Arbeit. Hier nur einige hervorragende Leistungen aus der damaligen Kampfsportzeit:
Bezirksleistungsvergleich 1982 in Saalfeld: 2. Platz auf der 4x 100m Hindernisbahn,3. Platz im Löschangriff DDR- Wettkampf schnellster Feuerwehrmann: AK 18 : 1. Platz: Stephan Heinze
AK 20: 1.Platz: Henry Dittmar, 3.Platz: Jens Zieger
AK 22: 3.Platz: Jürgen Erdmann
1983 nahmen auch die Kameraden Jürgen Erdmann, Willi Richter und Klaus Raudszus am DDR-Ausscheid in Magdeburg teil. Raudszus belegte damals im Feuerwehrdreikampf einen hervorragenden 7. Platz. Diese drei Kameraden waren auch zu dieser Zeit in der Auswahl des Bezirkes Gera am Start. Bezirksausscheid 1985: 2. Platz in der 4x 100 m Feuerwehrstafette ( Kreisbestzeit mit1:19,6 ) 100 m Hindernisbahn : 2. Platz. Jürgen Erdmann in Kreisbestzeit
Sturmleitersteigen: 14. Platz Jürgen Erdmann Kreisbestzeit, 15. Platz: Klaus Raudszus
Sicherlich ist diese Aufzählung nicht komplett, da es dazu keine vollständige Aufzeichnung gibt und dies würde auch den Rahmen sprengen. Durch die Umfangreichen Arbeiten und Ausbildungsmaßnahmen die von den Feuerwehrkameraden bewältigt werden müssen, ist der Feuerwehrkampfsport leider zum “ Stiefkind” geworden.
Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Grumbach, Titschendorf, Oßla, Hebrndorf, Weitisberga, Heinersdorf mit der Stadt Wurzbach, musste ein Stadtbrandmeister gewählt werden. In diese Funktion wurde der Kamerad Norbert Bartl gewählt. Er trug maßgeblich dazu bei, dass die FF Wurzbach in den letzten Jahren eine gute Entwicklung nahm. Durch seine guten theoretischen und praktischen Kenntnisse, er war in der Abteilung Brandschutz und Katastrophenschutz beim Landratsamt tätig, konnte er vieles an die Kameraden unserer Wehr weitergeben und die Wehrführung in vielen Dingen beraten und unterstützen. Im Jahr 2005 starb er nach langer schwerer Krankheit leider viel zu früh und riss eine große Lücke in die Reihen der Kameraden der FF Wurzbach. Die Aufgabe des Stadbrandmeisters übernahm dann der Kamerad Andreas Noack, der bis dahin der Wehrführer der FF Wurzbach war. Seine Aufgabe als Wehrführer übernahm der Kamerad Sandro Wildt und sein Stellvertreter wurde Jürgen Erdmann. Weitere Kameraden die an der Entwicklung der FF Wurzbach maßgeblich beteiligt waren und genannt werden müssen sind Eberhard Greiner: jahrelang Wirkungsbereichsleiter, Walter Hönig: jahrelang Stellvertreter für Technik und Kassenwart, Walter Bohn: jahrelang Gerätewart und die gute Seele des Gerätehauses an der Kondiback und Günter Donth: letzter Wirkungsbereichsleiter des Bereiches Wurzbach.
Nach einen langen steinigen Weg konnte im April 2011 endlich mit den lang ersehnten Bau des neuen Gerätehauses in der Leutenberger Straße begonnen werden. Nach knapp 2 Jahren Bauzeit, konnte das neue Gerätehaus am 15. Dezember 2012 bezogen werden. Der feierliche Akt der Einweihung fand dann im Mai 2013 mit einen Tag der offenen Tür statt. Gemeinsam durch den Bürgermeister Jan Schübel, Wehrführer Sandro Wildt und Landrat Thomas Fügmann wurde das Geräthaus offiziell an die Kameradinnen und Kameraden der Stützpunktfeuerwehr Wurzbach übergeben.
Im Jahr 2013 kann man auch mit Stolz darauf verweisen, dass man dank solider und zielorientierter Ausbildung eine sogenannte First-Responder-Gruppe in der Feuerwehr Wurzbach aufgebaut hat. Diese freiwillige Ersthelfergruppe umfasst derzeit 15 geschulte Mitglieder. Sie alle haben sich in ihrer Freizeit zu Ersthelfern ausbilden lassen und stehen nun im Notfall bereit, schnell Erste Hilfe zu leisten. Damit sollen im Bedarfsfall jene kritischen Zeiten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden. Zur Stadtratssitzung im Oktober 2013 wurde im Wurzbacher Rathaus die First Responder Truppe per einstimmigem Beschluss offiziell in Dienst gestellt. Wie Bürgermeister Jan Schübel (CDU) dazu verlautete, sei dies nach seinem Wissensstand derzeit im Landkreis Saale Orla die erste und einzige derartige Rettungstruppe einer Feuerwehr zur medizinischen Notfallversorgung. In den bisherigen Einsatzjahren der First Responder, wurde schon vielen Menschen geholfen, wir konnten auch schon einigen Patienten das Leben retten. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst war immer hervorragend.
Im Frühjahr 2014 standen wieder die Wahlen zum Wehrführer und dessen Stellvertreter, sowie die Wahl zum Stadtbrandmeister und dessen Stellvertreter an. Die Aufgaben als Wehrführer übernahmen wieder Sandro Wildt und die des Stellvertreters Jürgen Erdmann. Als Stadtbrandmeister wurde Karol Plewnia und als sein Stellvertreter wurde Sandro Wildt für 6 Jahre gewählt.
2015 wurde ein Wechsel in der Führung der Jugendfeuerwehr Wurzbach vollzogen. Die Leitung der Jugendfeuerwehr wurde durch Christian Kranz und Ramona Wildt übernommen.
Im August 2015 musste aus Altersgründen unser ELW außer Dienst gestellt werden. Nun fehlte uns ein wichtiges Fahrzeug zur Einsatzbewältigung im und um das Stadtgebiet Wurzbach als Führungsfahrzeug. In Verbindung mit Presse und sogar dem Fernsehen wollten wir auf dieses Problem aufmerksam machen. Aber all diese Bemühungen brachten nichts. Alle wichtigen Entscheidungsträger erteilten uns eine Absage oder nahmen sich das Problem gar nicht erst an. Nun wurden die Kameradinnen und Kameraden selbst aktiv. Im Internet wurde man auf der Suche nach einem Ersatzfahrzeug für den ELW schnell fündig und durch eine Doppelfinazierung der Stadt Wurzbach und dem Feuerwehrverein Wurzbach konnte der Opel Vivaro gekauft und Anfang Oktober 2015 nach Wurzbach überführt werden.
In den nächsten Wochen wurde durch Spenden eine Sondersignalanlage beschafft, die Funkausrüstung verbaut, das Fahrzeug beklebt und der Lack aufbereitet. Sodas das Fahrzeug Ende Oktober 2015 in Dienste der FF Wurzbach gestellt werden konnten. Dieses Fahrzeug übernimmt auch bis heute die Aufgaben der First Responder.
Im Jahr 2016 wurde das 130 Jährige Jubiläum der FF Wurzbach mit einen Festwochenende gebührend gefeiert. Zu diesen Anlass fanden auch der Kreisfeuerwehrtag und der Kreisausscheid in Wurzbach statt. Beim Löschangriff sollte das Los den Wurzbacher Kameraden zum Kreisausscheid Glück bringen. Nämlich als Starter 1 auf Bahn 1 konnte der 1. Platz und somit Kreismeister 2016 gefeiert werden. Zur Mannschaft des Kreismeisters 2016 gehörten die Kameraden Steffen Dittmar, Carsten Donth, Andy Erdmann, Michael Erdmann, Markus Tschiesche, Steve Weinhold, Sandro Wildt und ihr Trainer Jürgen Erdmann an. Zu diesem Fest kamen zahlreiche benachbarte und befreundete Feuerwehren aus nah und fern. Diese überbrachten zahlreiche Glückwünsche und nahmen zusammen mit den Kameraden aus Wurzbach abschließend am großen Festumzug durch das Stadtgebiet Wurzbach zum Festplatz teil.
Ein TLF3000 konnte als überörtliches Einsatzfahrzeug nach etwa 1 jähriger Bauzeit vom Landkreis Saale Orla an die Stützpunktfeuerwehr Wurzbach im März 2017 übergeben werden. Somit erhöhte sich der Fuhrpark der Wurzbacher Wehr das erste Mal in der Geschichte auf 6 Einsatzfahrzeuge und von nun an war jeder Stellplatz im Gerätehaus Wurzbach damit belegt.
Im Frühjahr 2017 mussten wir unser Löschgruppenfahrzeug LF16-TS auf Typ IFA W50 von Baujahr 1974 wegen gravierender Mängel an der Karosse und der eingebaute Löschkreiselpumpe außer Dienst stellen. Als Ersatz wurde über einige Monate ein fast genauso altes Löschgruppenfahrzeug vom Typ Magirus Deutz angemietet.
Mit dem im Jahr 2017 gebraucht beschafften LF16/12 ist ein großer Wunsch der Wehr in Erfüllung gegangen, nämlich ein universell einsetzbares Erstangriffsfahrzeug zu haben.
Nun hat die Wehr ein wasserführendes Löschgruppenfahrzeug und auch einen zweiten hydraulischen Rettungssatz auf diesem Fahrzeug. Das 1994 von Ziegler auf einem Mercedes 1124 AF / 36,4 (LN 2 Baureihe) aufgebaute LF ist die Ersatzbeschaffung für das bisherige Mietfahrzeug und des außer Dienst gestellten Fahrzeug der Wehr. Dieser Mercedes wurde für die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Schondra im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen gebaut und lief dort bis zu seiner Außerdienststellung im August 2017.
Die Firma Schwartz Feuerwehrtechnik kaufte das LF auf und stellte es ins Netz, die Wurzbacher wurden auf das Fahrzeug aufmerksam und fuhren nach Issum an der holländischen Grenze, um das Fahrzeug zu besichtigen.
Der Zustand war, bis auf ein paar kleine Roststellen, tadellos, das Fahrgestell hatte nicht viele Kilometer auf dem Zähler, ebenso wies die Pumpe nicht viele Betriebsstunden auf.
Nach einer Beratung im Wurzbacher Stadtrat fiel die Entscheidung das Fahrzeug zu kaufen und die Wurzbacher Kameraden machten sich erneut auf den Weg nach Issum um das LF nach Wurzbach zu überführen.
Am Standort wurde in den nächsten Wochen von den Gerätewarten und Kameraden das Fahrzeug zerlegt, kleinere Roststellen wurden von einer Autolackiererei entfernt und die Teile neu lackiert, im Anschluß wurde der Aufbau im inneren an die Bedürfnisse der Wehr in Eigenleistung umgebaut. Des Weiteren erhielt die Sondersignalanlage einen Astabweiser und die bisherige Fiamm Pressluftanlage wurde durch eine Max B. Martin Anlage getauscht, welche vom LF 16-TS übrig war.
Offizielle Indienststellung des Löschgruppenfahrzeugs war am Freitag, den 24.11.2017 und seinen ersten Einsatz zu einer Einsatzübung in Wurzbach fuhr der Mercedes bereits am nächsten Tag.
Eine befreundete Firma aus dem benachbarten Landkreis Hof beklebte der Wehr noch das Fahrzeug und sponserte dazu noch eine Konturmarkierung, somit sind alle Fahrzeuge der Wehr im gleichen Design beklebt.
Mit dem neuen LF 16/12 hat sich die Schlagkräftigkeit der Wehr deutlich erhöht.
Im letzten Quartal 2017 wurde eine Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen. Somit können nun auch Kinder von 6 bis 10 Jahren schon die ersten Einblicke und Geschicke der Feuerwehr Wurzbach erlernen.
Das Jahr 2018 war geprägt durch seine extreme Dürre und Trockenheit. Dies beschaffte den Kameradinnen und Kameraden der Wurzbacher Wehr viele hitzebedingte Einsätze in Wurzbach sowie auch überörtlich in Neundorf oder Lichtenbrunn. Dies waren meistens Brände von abgeernteten Feldern sowie ein Mähdrescherbrand auf einem Feld kurz vor Röttersdorf.
2018 wurde auch ein Kleinbus vom Typ Opel eigens für die Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr Wurzbach durch den Feuerwehrverein und vielen örtlichen Sponsoren angeschafft. Dieser wurde durch einen Ortsansässigen Lackieren in Feuerwehrrot um lackiert. Über die Wintermonate wird er nun noch in viel eigener Leistung zu einen MTW um und ausgebaut, sodass er im Frühjahr 2019 in Dienst gestellt werden kann.